"Als mich mein Opa live im TV gesehen hat, wusste ich, dass ich alles richtig gemacht habe!" - Steffen Rücker vor dem Testspiel gegen seinen Ex-Verein

(Ellar) Wenn morgen das nächste Testspiel für den FC Waldbrunn ansteht, ist es ein besonderes Spiel für Steffen Rücker, spielte er doch die letzten fünf Jahre für die Fürstenstädter in der Hessenliga. Ingesamt 98 Partien absolvierte der 31-jährige in Hessens höchster Spielklasse; daher verwundert es nicht, wenn er feststellt: "In Hadamar hatte ich bisher meine fußballerische beste Zeit in der ich vor allem im taktischen/spielerischen Bereich den größten und erfolgreichsten Sprung geschafft habe. Doch viel entscheidender war der "Schritt" im Kopf, was Druck, Leistung, Vorbild sein für andere oder auch das Fungieren als Bindungsperson zwischen Spieler und Trainer angeht. Da habe ich sehr viel gelernt und meine komplette persönliche Entwicklung durchlebt. Nach Anfangsschwierigkeiten in der ersten Saison kann ich aber sehr positiv auf die Zeit in Hadamar zurückblicken und bin sehr Stolz darauf, was ich dort erreicht habe und dass ich mir so einen Namen aufgebaut habe." Ganz besonders im Gedächtnis bleibt ihm das Endspiel um den Hessenpokal bei den Profis des SV Wehen Wiesbaden, "auch wenn ich dort nicht in der Startelf stand. Man hat von Anfang an gemerkt, was das für eine Atmosphäre war und vor allem wie wir da als Team - in der kompletten Vorbereitung auf das Finale - harmoniert haben. Als ich dann noch eingewechselt wurde und mich meine Familie, vor allem mein Opa, live in der ARD gesehen hat, hat mir das gezeigt, dass ich alles richtig gemacht habe!" (Die ARD übertrug eine Konferenz der Pokalfinalpartien am sogenannten "Tag der Amateure")

Nach fünf Jahren in Hadamar kehrte der Offensivakteur "zurück" zum FC Waldbrunn, der nun nicht mehr SG Hausen/Fussingen/Lahr hieß und bei dem sich doch einiges veränderte. Angesprochen auf die Unterschiede zwischen dem SV RW Hadamar und dem FC Waldbrunn stellt Rücker fest, "dass hier schon zwei kleine Welten aufeinandertreffen! In Hadamar versucht man schon alles etwas professionell zu halten bzw. weiter aufzubauen, dagegen wird in Waldbrunn auf "Tradition und Heimat" gesetzt. Natürlich hat man den Unterschied der Spielklassen, aber in Hadamar setzt man Jahr für Jahr auch vermehrt auf externe Spieler mit Qualität aus anderen Regionen, wobei in Waldbrunn die Priorität ist, heimische Spieler zu halten und nur gezielt vereinzelt extern auf dem Transfermarkt aktiv zu werden." Nicht nur Unterschiede auf dem Platz durfte der spielende Co-Trainer beobachten: "Was auch ein offenes Geheimnis ist, ist die Standfestigkeit nach den Spielen am Glas beim FCW. Da sind nach dem Spiel immer noch mindestens 20 von 25 Mann da, was in Hadamar leider nicht der Fall war, wobei sich das in den letzten Jahren stark verbessert hatte."

Apropos Unterschied... im letzten Aufeinandertreffen der beiden Vereine gab es einen großen Unterschied: Steffen Rücker spielte da nämlich noch für den Hessenligisten. "Das ist ja gar nicht so lange her und ich muss sagen, wir waren stark im Spiel und hatten auch verdient mit 2:0 zur Halbzeit geführt - unter anderem dank einer Torvorlage von mir... In der 2. Halbzeit haben wir nicht mehr so gut in das Spiel gefunden und auch früh nach der Pause den Anschlusstreffer kassiert. Dann muss man auch sagen, dass wir schon Glück hatten, dass wir bis zum erlösenden 3:1 durch Jerome Zey nicht den Ausgleich kassiert haben. Nicht zu vergessen, den kurzfristen Spielortwechsel von Fussingen nach Ellar, da der Platz so grandios war..." (lacht). Vor dem Spiel gegen den SV RW zieht er ein durchweg positives Fazit: "Die Jungs haben wirklich gut mitgezogen. Die fußballerische Umstellung auf ein neues System mit einer neuen Spielphilosophie braucht Zeit und es klappt natürlich noch nicht alles zu 100%, aber wir sehen uns da bis zum Auftakt gegen den FC Gießen II in einer guten Ausgangslage. Wichtig war und ist schon immer die Kommunikation auf dem Platz untereinander und da muss ich sagen, die ist zwar besser geworden aber da ist noch immer Luft nach oben! Ansonsten wollen die Jungs Fußball spielen und das können sie auch, denn genau das werden wir auf den Platz bringen."

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