· 

Maximaler Erfolg als Antrieb - Torhüter Daniel Erbse im Gespräch

(Hausen) Sie stehen selten im Rampenlicht - doch keine Mannschaft kann ohne sie spielen: Torhüter.

In der Vorbereitung wollen wir euch einen Einblick in das Leben unserer Senioren-Torhüter geben. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!

 

Den Anfang macht Daniel Erbse, Keeper der ersten Mannschaft.

fcwaldbrunn.de: Hallo Daniel! Wie würdest du selbst die Position des Torhüters innerhalb einer Fußballmannschaft beschreiben?

 

Erbse: Torhüter können im Fußball den Unterschied machen. Sie sind zwar keine zentrale Figur im Spiel wie zum Beispiel der Spielmacher oder Mittelstürmer, aber wenn Sie mal gefragt sind, sind sie entscheidend. Spielt der Torwart zu null, hat die Mannschaft zumindest einen Punkt!

 

fcwaldbrunn.de: Du bist ja doch schon ein paar Jahre auf dem Platz unterwegs - hat sich das Fußballspiel/Torhüterspiel in deiner Zeit stark verändert? Falls ja, wie?

 

Erbse: Als ich im Tor angefangen habe zu spielen, gab es Torhüter wie Bodo Ilgner, Toni Schumacher, Raimond Aumann. Das Torwartspiel damals war auf den 16er ausgelegt. Mitspielende Torhüter gab es erst ein paar Jahre später mit dem Einzug der Viererkette. Ich glaube, Edwin van der Saar war der erste Torwart, bei dem ich diese Art des Torwartspiels wahrgenommen habe. Manuel Neuer hat dies in den letzten Jahren perfektioniert. Heute ist der Torwart außerhalb des Strafraums genauso gefragt wie innerhalb. Und das nicht nur defensiv, sondern auch offensiv, denn der Torwart entscheidet sehr oft, wie ein Spiel eröffnet wird. 

 

 

fcwaldbrunn.de: In den verschiedenen Datenbanken gibt es unterschiedliche Zahlen. Hast du eine Ahnung, wieviele Fußballspiele du bei den Senioren insgesamt bestritten hast und gibt es darunter DAS EINE Spiel, das für immer in deinem Gedächtnis bleibt?

Erbse: Also ich bin mit 17 in die Senioren aufgestiegen und saß dort das erste Jahr - bis auf ein Pflichtspiel im Pokal - komplett auf der Bank. Die Jahre danach habe ich in der Regel gespielt. Da ich jetzt dann schon 21 Jahre lang bei den Senioren spiele, könnten es so ca. 400 Spiele sein - aber genau kann ich es nicht sagen… Übel, wenn das einem alles mal so durch den Kopf geht (lacht). 

DAS eine Spiel gibt es nicht! Aber es gibt einige Spiele, an die ich gerne zurück denke. Mein erstes Oberliga-Spiel zum Beispiel mit Eisbachtal gegen den VfL Hamm vor 2000 Zuschauern, was zu der Zeit bei Derbys noch recht oft vorkam. Damals hatte Westerwald TV im Vorabbericht gesagt, dass bei Eisbachtal noch die Frage offen ist, ob Erbse oder Weißbrot (Frank Weißbrot, Ahlbach/Oberweyer) spielt und dies bildlich dargestellt… glaube, das werde ich nie vergessen!

Aus der näheren Vergangenheit bleibt mir natürlich das Happy End mit Eisbachtal in Erinnerung. Als wir in Mehringen die letzten Punkte zum Aufstieg geholt haben, das war schon geil. Das macht für mich heute noch den Reiz am Spiel aus. Immer den maximalen Erfolg als Ziel zu haben. Klassenerhalt kann jeder (lacht).

 

fcwaldbrunn.de: Von Außen betrachtet, scheint die Chemie zwischen dir und Neuzugang Leon Schmitt zu stimmen. Wie würdest du euer Verhältnis beschreiben?

 

Erbse: Also ich glaube, wir sind beide keine komplizierten Typen. Ich würde uns als positiv eingestellte Kontrahenten sehen. Die Arbeit miteinander macht auf jeden Fall seit dem ersten Training Spaß! So viel Spaß, dass es auch mit 38 noch mega Spaß macht, sich zu quälen!

 

fcwaldbrunn.de: Torhüter haben ja häufig den Ruf, verrückt zu sein. Trifft das auf dich zu?

 

Erbse: Ohje, da sagst du was... Ich sage immer: Auf dem Platz beim Spiel bin ich ein anderer Mensch. Ich hasse es und kann nicht verlieren. Entsprechend bin ich in den 90 Minuten auf Puls. Positiv wie negativ. Ich feuere meine Mannschaft an, versuche lautstark zu helfen, aber ich weiß auch, dass ich den einen oder anderen auch einfach schon mal zusammengefaltet habe (lacht). Dies ist aber nach den 90 Minuten für mich dann auch wieder erledigt.

 

fcwaldbrunn.de: Letzte Frage: Wohin geht die Reise diese Saison für den FCW?

 

Erbse: Wie in jedem Jahr ist es entscheidend, wie man aus den Startblöcken kommt. Die ersten Wochen haben gezeigt, dass wir ganz neue Impulse bekommen und ich glaube, dass diese Impulse Früchte tragen werden. Ob sich die Entwicklung auch umgehend im Ergebnis widerspiegelt, liegt an uns. Wenn wir unsere PS auf die Straße bekommen, ist viel möglich!!

 

fcwaldbrunn.de: Vielen Dank, dass du dir die Zeit für uns genommen hast und ganz viel Erfolg in der neuen Saison!

 


Aus vergangenen Tagen...

Kommentar schreiben

Kommentare: 0