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100 Jahre SV Fussingen - Aus dem Jahrbuch: Die Familie Brenda

Vom aktiven Spielbetrieb, über den reibungslosen Ablauf „hinter den Kulissen“,

bis hin zum leiblichen Wohl: Die Familie Brenda prägt seit Jahrzehnten

den SV Rot-Weiss Fussingen. Dabei sind Herbert, Karola und die Söhne Benjamin

sowie Henry mit viel Herzblut bei der Sache und auch nach ihrer aktiven

Fußballkarriere vom Sportplatz nicht wegzudenken. Sie sprechen nicht nur

über ihre persönlichen Highlights, sondern auch darüber, weshalb sie dem

Verein bis heute treu geblieben sind und was sich hinter dem viel genannten

„Wir-Gefühl“ für sie verbirgt.

 

Wie habt ihr eure ersten Schritte im Fußball gemacht?

 

Henry: Ich habe mit 5 oder 6 Jahren bei den Minikickern angefangen. Mit 20 Jahren bin ich durch Freunde nach Steinbach gewechselt und habe dort fünf Jahre gespielt. Seit drei Jahren bin ich wieder bei meinem Herzensverein und fühle mich hier sehr wohl. Ich spiele hauptsächlich in der zweiten Mannschaft, helfe aber auch in der dritten und vierten aus – und sammle gerne mal eine gelbe Karte.

Benjamin: Auch ich habe mit etwa 5 oder 6 Jahren bei den Minikickern angefangen und bis zur B-Jugend gespielt. Danach war ich als Schiedsrichter aktiv, etwa im Alter von 15 bis 20 Jahren. Gleichzeitig war ich Spielerbetreuer – erst bei der zweiten, später bei der ersten Mannschaft.

Herbert: Bei mir ging es etwas anders los: Damals gab es noch keine Minikicker. Ich begann in der D-Jugend und spielte bis zur A-Jugend. Große Chancen auf eine aktive Karriere hatte ich nicht. Später wurde ich Schiedsrichter – das war jahrelang meine Hauptaufgabe im Fußball.

 

Gibt es ein persönliches Highlight? Aus all den Jahren?

 

Henry: Ein unvergessliches Erlebnis war mein erstes Seniorenspiel unter Martin Krekel in Eschhofen. Obwohl ich nur zehn Minuten spielte, wurde ich gelobt und blieb fortan Stammspieler in der zweiten Mannschaft. Legendär war auch mein Tor aus 40 Metern in der Jugend gegen Schwanheim. Und natürlich die Derbies gegen Mengerskirchen – immer hitzig!

Benjamin: Als Spielerbetreuer gab es mal folgende Situation: Ein Spieler hatte sich verletzt, weshalb ich mit dem Eiskoffer hinrannte. Als ich diesen öffnete, was plötzlich ein Kümmerling drin, den Marcel Jeuck heimlich reingelegt hatte. Die Mannschaft hatte Spaß – dem Schiedsrichter war ich eine Erklärung schuldig.

Herbert: Für mich war das Highlight definitiv das Benefizspiel gegen die Traditionsmannschaft von Borussia Mönchengladbach, bei dem ich pfeifen durfte. Persönliche Begegnungen mit Größen wie Jupp Heynckes und Klaus Fischer bleiben unvergessen. Leider gab es auch negative Erlebnisse, etwa in Erbach, wo ich als Schiedsrichter angegangen wurde – eine unschöne Ausnahme.

 

Als Familie seid ihr dem Verein seit Jahrzehnten treu. Liegt es an der Gemeinschaft?

Oder was ist der Grund?

 

Henry: Es herrschte immer eine familiäre Stimmung – das war immer besonders. Schon als „Kleiner“ wurde ich auf dem Platz beschützt – sogar Zuschauer riefen „Henry, tu es nicht!“, wenn ich zu wild wurde. Auch die Partner werden eingebunden – zum Beispiel bei Veranstaltungen -, was den Zusammenhalt stärkt.

Benjamin: Ich war immer dabei – ob als Betreuer, bei Ausflügen oder Festen. Es war nie ein „anonymes Dabeisein“, sondern ich fühlte mich wie ein vollwertiges Mitglied der Mannschaft – obwohl ich kein aktiver Spieler war.

Herbert: Auch ich wurde als Schiedsrichter von Anfang an integriert. Ich habe Dienste bei Konzerten übernommen, war bei Ausflügen dabei und fühlte mich nie außen vor. Der Zusammenhalt hier war und ist außergewöhnlich. Und bei Auswärtsspielen ist meine Frau mit den Kindern mitgefahren und wir haben die Zeit danach für die Familie genutzt. Wir waren viel unterwegs und all das war nur möglich, weil meine Frau es mitgemacht hat.

 

Was waren eure größten sportlichen Erfolge?

 

Henry: Das Verhindern des Abstiegs mit der zweiten Mannschaft vor zwei Jahren war ein besonderer Erfolg für uns alle.

Benjamin: Der Aufstieg der zweiten Mannschaft von der B- in die A-Klasse und später der Aufstieg mit dem neu gegründeten FCW in die Verbandsliga – das waren große sportliche Erfolge, an die ich gerne zurückdenke.

Herbert: Als Schiedsrichter durfte ich viele große Spiele pfeifen, auch auf Bezirksebene. Besonders stolz bin ich auf die Benefizspiele und die Freundschaften, die dabei entstanden sind.

 

Was macht den Verein für euch so besonders?

 

Henry: Für mich ist es das familiäre Umfeld und die Herzlichkeit. Hier fühlt man sich einfach zuhause.

Benjamin: Es ist dieser enge Zusammenhalt. Viele Spieler sind dem Verein jahrzehntelang treu geblieben. Das gibt es nicht überall.

Herbert: Ich schließe mich an: Die Vereinstreue und die Art, wie auch Schiedsrichter wie ich in die Gemeinschaft aufgenommen wurden, machen den SV Rot-Weiss Fussingen einzigartig. Hier ist man keine Nummer – hier gehört man dazu.

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